Albert
Albert (um 1200-1280) lebte in einer Periode großer Umwälzungen auf dem europäischen Kontinent: Die Städte expandierten, die Technik entwickelte sich und erste Universitäten wurden gegründet. Über arabische Übersetzungen tauchten längst vergessene Schriften des griechischen Philosophen Aristoteles wieder in Europa auf und forderten das Selbstverständnis der abendländischen Geisteswelt heraus – die christliche Vermittlung dieses Wissens sollte Alberts Lebensaufgabe werden. 1223 trat er in den Dominikanerorden ein. Nach Vollendung seiner Studien lehrte Albert an verschiedenen Schulen seines Ordens, bevor er 1248 an das neugegründete Generalstudium seines Ordens in Köln berufen wurde. Zu seinen Schülern zählte auch der berühmte Thomas von Aquin. Aus der Ordensschule sollte später die Universität Köln werden. Auf Wunsch des Papstes wurde Albert Regensburger Bischof und ordnete das Bistum neu. Zwei Jahre später legte er das Amt zwar nieder, wurde jedoch sofort als Kreuzzugprediger verpflichtet. Nach Aufenthalten in Würzburg und Straßburg kehrte Albert 1270 in "sein" Kölner Dominikanerkloster zurück. Seine umfassenden theologischen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse brachten ihm schon zu Lebzeiten den Beinamen "der Große" bei. Doch die wissenschaftlichen Experimente des Universalgelehrten verunsicherten manche seiner Zeitgenossen: In Volkserzählung erscheint Albert oft in der ambivalenten Rolle eines unheimlichen Magiers. Erst Papst Pius XI. sprach Albert 1931 heilig und erklärte ihn zum Kirchenlehrer.