Maria Magdalena Postel

16.07

"Ich würde bis an die Grenzen der Erde gehen, um einen Menschen für Christus zu gewinnen", so beschrieb Maria Magdalena Postel (1756-1846) einmal ihre Überzeugung. Und tatsächlich ist diese willensstarke Frau bis an die Grenze des Möglichen gegangen. Die Seilerstochter wurde als Julie Postel in der ländlichen Normandie geboren und erhielt eine solide Bildung bei den Benediktinerinnen von Valognes. Mit nur 18 Jahren gründete Julie in ihrer Heimatstadt Barfleur nach dem Vorbild des Reformpädagogen Jean Baptiste de La Salle (1651-1719) ein Internat für Mädchen aus armen Familien. Im Zuge der Französischen Revolution von 1789 wurden alle kirchlichen Institutionen aufgehoben. Unter Lebensgefahr versteckte Juli Priester in ihrem Haus, brachte Kranken die Kommunion und erteilte Kindern Katechismusunterricht. 1807 gründete sie gemeinsam mit drei Gefährtinnen die Gemeinschaft der "Armen Töchter von der Barmherzigkeit" und nahm den Namen Maria Magdalena an. 25 Jahre lang suchten die Frauen nach einer Bleibe und erlebten heftige Anfeindungen: Andere Orden fürchteten Konkurrenz und Ortsbehörden lehnten ihre gewaltfreie Pädagogik ab. Erst 1832 konnten die Schwestern die Ruine einer ehemaligen Benediktinerabtei erwerben und mit eigenen Händen umbauen. Als Maria Magdalena am 16. Juli 1846 starb, zählte ihre Gemeinschaft bereits 37 Niederlassungen. Papst Pius XI. sprach die Gründerin 1925 heilig.