Cornelius
Während heute viele Menschen austreten, weil sie die Kirche zu streng finden, war es in der Antike genau umgekehrt: Regelmäßig wurde der Großkirche vorgeworfen, sie sei zu lasch. Dieses Urteil ereilte auch Cornelius (gest. 253), der 251 zum Bischof von Rom gewählt worden war. In der Zeit der Christenverfolgung existierten praktisch drei Gruppen von Gläubigen: Zunächst die Glücklichen, welche einfach nicht entdeckt wurden. Zweitens die standhaften Märtyrer. Und drittens die Abgefallenen, welche den heidnischen Göttern geopfert hatten, um ihr Leben zu retten. Durften Gemeinden reuevolle Abgefallene wieder aufnehmen? "Ja!", glaubte Cornelius und nahm dafür sogar eine Kirchenspaltung in Kauf. Die römische Synode im Herbst 251 bestätigte seine milde Haltung. Kurz darauf ging Cornelius wegen einer erneuten Christenverfolgung ins Exil, wo er 253 starb. Sein Gedenktag am 14. September erinnerte an die Niederlegung seiner Gebeine und wurde später wegen des Fests der Kreuzerhöhung auf den 16. September verschoben.