Adelheid (Heidi, Elke, Heidrun, Heidelinde, Heidemarie, Adelaide, Alida, Etelka, Alice, Adele, Ada, Adeline, Alina)

16.12

Sie galt als "kaiserlichste aller Kaiserinnen" – tatsächlich prägte Adelheid von Burgund (931-999) wie kaum eine Frau die politischen Verhältnisse des europäischen Mittelalters. Die Tochter des König Rudolf II. kam im Südosten der heutigen Schweiz zur Welt und wuchs in der alten Königsstadt Pavia auf. Dort lernte Adelheid mehrere Sprachen und erhielt eine umfassende Bildung. 947 heiratete sie Lothar von Italien, mit dem sie seit ihrer frühen Kindheit verlobt war. Adelheid führte nun den selbstbewussten Titel "consors regni" (Teilhaberin der Macht). Nach nur drei Ehejahren verstarb Lothar überraschend – wahrscheinlich vergiftet von seinem Rivalen Berengar von Ivrea. Um sich die Macht in Italien zu sichern, wollte Berengar die junge Witwe zur Heirat mit seinem Sohn zwingen, doch Adelheid weigerte sich. Auf abenteuerlichen Wegen gelang ihr mit ihrer kleinen Tochter Emma die Flucht. Stattdessen heiratete Adelheid 951 Berengars Widersacher, den Sachsenkönig Otto I. Auch hier engagierte sich Adelheid aktiv in der Regierung des Reichs. Als ihr Ehemann 962 die Kaiserkrone empfing, setzte sie eine eigene Kaiserinnenkrönung durch, welche ihr weiterhin die Mitregentschaft sicherte. Sie betrieb Armenfürsorge, unterstützte Klostergründungen und förderte die Mission im heutigen Norddeutschland. Bald lag die Rettung der Dynastie allein in Adelheids Händen: 973 starb ihr Ehemann Otto I., nur zehn Jahre später ihr Sohn Otto II. Nach dem Tod ihrer Schwiegertochter Theophanu wird Adelheid alleiniger Vormund ihres minderjährigen Enkels. Ihr diplomatisches Geschick sicherte Otto III. die Krone. 999 starb Adelheid in der von ihr gegründeten elsässischen Abtei Seltz.