Ignatius

17.10

Seine berühmtesten Werke schuf Ignatius von Antiochien (gest. im 2. Jhd.) unterwegs – auf dem Weg zu seiner eigenen Hinrichtung. Über sein Leben selbst ist nur wenig bekannt: Ignatius war Bischof von Antiochia (heute Antakya in der Türkei), der damals drittwichtigsten Metropole des Römischen Reiches. Laut Apostelgeschichte wurden die Gläubigen hier erstmals "Christen" genannt (vgl. Apg 11,26) und die Stadt spielte eine entscheidende Rolle in der Verkündigung auf dem europäischen Kontinent. Wahrscheinlich unter Kaiser Trajan (110-117) wurde Ignatius wegen seines Glaubens verhaftet und nach Rom verschleppt. Auf der langen Reise dorthin schrieb er sieben Briefe an Gemeinden in Kleinasien und Rom, die heute zu den seltenen Quellen für frühe Kirchen- und Dogmengeschichte zählen. Ignatius warnte vor Häresien, verteidigte hierarchische Kirchenstrukturen und beschrieb seine Sehnsucht, für Christus zu sterben. Er betonte die Einheit der Kirche und gebrauchte dafür als Erster den Begriff "allumfassend" (griech. katholisch). Schließlich erlitt Ignatius in Rom den Märtyrertod. Er wird zu den apostolischen Vätern gerechnet.