Felix von Cantalice

18.05

Was braucht die Kirche in schweren Zeiten? Geniale Theologen, mächtige Verbündete oder reiche Wohltäter? Felix von Cantalice (1515-1587) war nichts von alledem – und trug doch wie kaum ein anderer zum Wohl der Kirche im turbulenten 16. Jahrhundert bei. Der ungebildete Sohn sehr armer Bauern arbeitete zunächst als Hirtenjunge und trat 1543 dem neugegründeten Kapuzinerorden bei. Die Gemeinschaft schickte ihn nach Rom, wo Felix über 40 Jahre lang Almosen für den Orden sammelte (Beispieldarstellung aus dem 16. Jahrhundert siehe Bild). Seine stets freundliche und dankbare Art brachte ihm den Spitznamen "Bruder Deo Gratias" (etwa Bruder Vergelt’s Gott) ein. Seine Ausstrahlung zog zahllose Menschen an und trug zur Stabilisierung der wichtigen Ordensreform bei. Hohe Kirchenmänner wie der Mailänder Erzbischof Karl Borromäus legten Wert auf Felix' Ratschläge. Der beliebte Kapuziner starb am 18. Mai 1587 in Rom.