Andreas, Paul

20.09

Als Mitte des 18. Jahrhunderts die ersten europäischen Missionare nach Korea kamen, stellten sie überrascht fest, dass es dort bereits seit knapp 200 Jahren Christen gab. Zwischen 1839 und 1867 sahen sich die koreanischen Christen – allesamt Laien – blutigen Verfolgungen ausgesetzt. Einer von ihnen war Paul Chong Hasang (1795-1839), dessen gesamte Familie den Märtyrertod erlitt. Paul Chong war jahrelang als Katechet und Gemeindeleiter tätig. In einem Brief bat er den Papst, weitere Priester nach Korea zu schicken. Nachdem Paul Chong drei französischen Missionaren bei der illegalen Einreise ins Land geholfen hatte, wurde er gefangengenommen und am 22. September gehängt. Ähnlich erging es Andreas Kim Taegon (1821-1846), der aus einer wegen ihres christlichen Glaubens verarmten Adelsfamilie stammte. Er wurde in Shanghai ordiniert und gilt damit als Koreas erster katholischer Priester. Nach seiner Priesterweihe kehrte er in seine Heimat zurück, um dort den Glauben zu verkündigen. Kurz darauf aber wurde der 25-Jährige gefangengenommen, gefoltert und schließlich geköpft. Die Namen dieser beiden Männer stehen stellvertretend für alle katholischen Märtyrer Koreas. Seit 1967 erinnert ein offizielles Heiligtum in der Hauptstadt Seoul an sie.