Bernward

20.11

Bernward (um 960-1022), der 1192 von Papst Cölestin III. als erster Sachse heiliggesprochen wurde, legte nicht nur eine steile kirchenpolitische Karriere hin, sondern war auf vielerlei Weise seiner Zeit voraus.
Der aus sächsischem Adel stammende Bernward studierte an der Domschule zu Hildesheim und wurde anschließend durch den Mainzer Erzbischof Willigis geweiht. Seit 987 arbeitete er als Notar am Hof der Kaiserin Theophanu und übernahm die Erziehung des späteren Kaisers Otto III. Fünf Jahre später wurde Bernward zum Bischof von Hildesheim ernannt. Dort kümmerte er sich um die Armenfürsorge, organisierte die Verwaltung neu und bemühte sich um die Bildung des Klerus. Mit St. Michael in Hildesheim gründete er das erste Männerkloster des Bistums. Auf seinen Dienstreisen nach Italien, Flandern und Frankreich lernte Bernward das dortige Kunsthandwerk kennen und zeigte sich tief beeindruckt. Die von ihm gegründete Hildesheimer Kunstschule führte sein Bistum zu hoher kultureller Blüte. Im hohen Alter von etwa 60 Jahren trat Bernward dem von ihm gegründeten Kloster St. Michael bei, wo er wenige Tage später am 20. November 1022 verstarb. Bestattet wurde der emsige Bischof in der Krypta des Klosters – in einem von ihm selbst entworfenen Sarkophag.