Aloisius von Gonzaga
Die Volksfrömmigkeit des späten 19. Jahrhunderts verklärte Aloisius von Gonzaga (1568-1591) zu einem sanften Unschuldsengel, dabei soll der Tagesheilige von rauer Gestalt und aufbrausendem Charakter gewesen sein. Aloisius war der älteste Sohn des Markgrafen von Castiglione (heute Norditalien) und durchlief eine standesgemäße Ausbildung am Hof der Medici in Brescia und am spanischen Königspalast. Keiner dieser beiden Orte war für einen besonders sittlichen Lebenswandel bekannt. Nachhaltigen Einfluss auf Aloisius übten jedoch vor allem seine fromme Mutter Marta Tana di Santena und sein berühmter Verwandter, der Mailänder Kardinal Karl Borromäus, aus. Aloisius lernte, sein Temperament zu beherrschen, trat 1583 gegen den Willen seines Vaters bei den Jesuiten ein und verzichtete auf seine Erbansprüche. Als Novize studierte er Theologie und war im Orden für seine Bußstrenge bekannt. In zahlreichen Briefen begleitete Aloisius andere Jugendliche auf ihrem Glaubensweg. Bei der selbstlosen Pflege von Pestkranken infizierte sich Aloisius selbst und verstarb am 21. Juni 1591 mit nur 23 Jahren. Papst Benedikt XIII. sprach ihn 1726 heilig. Heute gilt Aloisius als Patron der Jugend.