Johannes Paul II.
Mit über 400 Heiligsprechungen hat Johannes Paul II. (1978-2005) mehr Glaubensvorbilder zur Ehre der Altäre erhoben als jeder andere Papst. So überrascht es nicht, dass nach seinem Tod außergewöhnlich schnell ein Kanonisierungsprozess eingeleitet wurde, der bereits 2014 in seiner Heiligsprechung gipfelte. Und auch sonst war Johannes Paul II. ein Mann der Rekorde: 1978 wählte das Konklave mit Koral Wojtyla zum ersten Mal einen Slawen zum Papst. Mit fast 27 Jahren gehört sein Pontifikat zu den längsten der Kirchengeschichte. In dieser Zeit setzte er zahlreiche neue Akzente: International reiste er mehr als jeder andere Papst, besuchte 127 Länder und führte etwa die Weltjugendtage ein. Johannes Paul II. empfing zahlreiche Politiker, darunter mehrere US-Präsidenten, den sowjetischen Generalsekretär Gorbatschow und den iranischen Präsidenten Chatami. 1981 und 1982 überlebte er gleich zwei Attentate. Johannes Paul II. förderte den Dialog zwischen den Konfessionen und Religionen: Er war der erste Papst, der offiziell eine evangelische Kirche, eine Synagoge und eine Moschee besuchte. In ethischen und kirchenpolitischen Fragen vertrat der charismatische "Medienpapst" hingegen konservative Positionen. Sowohl künstliche Verhütung als auch Frauenordination lehnte Johannes Paul II. vehement ab. Bischöfe ernannte er teils auch autoritativ gegen lokalen Widerstand. 2003 bestätigte der Vatikan seine Parkinson-Erkrankung. Johannes Paul II. erlag seinem schweren Leiden am 2. April 2005. Papst Franziskus sprach seinen Vorgänger 2014 heilig. Der Gedenktag orientiert sich am Tag seiner Amtseinführung.