Jakobus der Ältere

25.07

Seine Pilgerstätte in Santiago de Compostela erfreut sich dank des andauernden Pilgertrends ungebrochener Beliebtheit – und der selbstbewusste Jakobus hätte wohl nichts dagegen gehabt. Er war ein Sohn des Fischers Zebedäus und zählt zusammen mit seinem jüngeren Bruder Johannes zu den erstberufenen Jüngern (vgl. Mt 4,21f). Jakobus und Johannes sollen sehr ungestüm (vgl. Lk 9,54f) gewesen sein und dafür von Jesus den Beinamen "Donnersöhne" (Mk 3,17) erhalten haben. Die Brüder hatten bereits eine besondere Stellung unter den Jüngern inne und durften besondere Ereignisse wie die Verklärung miterleben (vgl. 17,1), doch ihre ambitionierte Mutter Salome hatte noch weitere Pläne und bat Jesus: "Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen!" (Mt 20,21) – sehr zum Unmut der anderen Jünger. Nach Ostern soll Jakobus als erster der Apostel für seinen Glauben gestorben sein (vgl. Apg 12,1f). Der Legende nach erschien Jakobus im 9. Jahrhundert einem spanischen Einsiedler und zeigte ihm das vergessene Apostelgrab in Compostela. Zur Erklärung, wie die Reliquien des galiläischen Fischers auf die iberische Halbinsel gekommen seien sollen, existieren verschiedene Traditionen. Fest steht, dass Jakobus zum spanischen Nationalheiligen avancierte und der Jakobsweg im Mittelalter sogar das römische Petrusgrab an Beliebtheit übertraf.