Edigna (Edna, Edina) von Puch

26.02

Von einem klassischen Prinzen abgesehen bietet die Heiligenlegende der Edigna (11.-12. Jahrhundert) so ziemlich alles, was zu einem guten Märchen dazugehört: Eine Königstochter in Nöten, ein tierischer Begleiter und ein magischer Baum. Selbst die Rolle des raffgierigen Bösen ist besetzt. Edigna entzog sich durch Flucht einer erzwungenen Heirat. Ein Bauer nahm sie neben einem Hahn auf seinem Ochsenkarren mit. Unterhalb des bayerischen Dorfes Puch krähte der Hahn plötzlich – für Edigna ein Zeichen. Die Prinzessin stieg an diesem Ort abgestiegen und lebte als Einsiedlerin in einer hohlen Linde. Von da an stand Edigna den Dorfbewohnern als Lehrerin, Katechetin und Wundertäterin bei. Nach ihrem Tod floss sogar heilsames Öl aus der Linde, das aber versiegte, als man es gegen Geld verkaufen wollte. Obwohl nie offiziell kanonisiert, wird sie als Selige verehrt. Als ihr Todestag gilt der 26. Februar.