Josephine

26.10

Josephine Leroux (1747-1794) hinterließ keine Schriften, es existiert kein zeitgenössisches Porträt von ihr und ihr Leichnam wurde an einem unbekannten Ort verscharrt – nichts sollte an sie erinnern. Anne-Josepha, so ihr bürgerlicher Name, wurde in Nordfrankreich geboren und trat mit 22 Jahren bei den Klarissen in Valenciennes ein. Ihre Schwester lebte als Ursuline in derselben Stadt. Nach Ausbruch der Französischen Revolution wurde Josephines Kloster geschlossen und die junge Frau lebte einige Zeit mit ihrer Familie im belgischen Mons. Doch statt sich ins sichere Privatleben zurückzuziehen, schloss sich Josephine gemeinsam mit ihrer Schwester den dortigen Ursulinen an. Nachdem österreichische Truppen Valenciennes eingenommen hatten, kehrte Josephine mit ihrer neuen Gemeinschaft in die Stadt zurück. Nur wenige Monate später nahmen jedoch französische Revolutionäre Valenciennes wieder ein. In den anschließenden Revolutionswirren wurde Josephine gefangengenommen und misshandelt. Weil sie den Eid auf die Revolution verweigerte, wurde sie wegen Hochverrats enthauptet. Noch auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung sangen die verurteilten Frauen religiöser Lieder. Papst Benedikt XV. sprach Josephine 1920 selig.