Petrus Kanisius (Canisius)
Als Petrus Kanisius (1521-1597) am 8. Mai 1543 den Jesuiten beitrat, wurde er das erst achte Mitglied der jungen Ordensgemeinschaft. Es war eine bewegte Zeit: Noch immer suchte die katholische Kirche nach der Antwort auf die sich ausbreitende Reformation. Mit seinem Erbe ermöglichte der Sohn des Nimwegener Bürgermeisters die erste Niederlassung der Jesuiten in Köln und nahm sogar am Trienter Konzil teil. Von da an zog er predigend und lehrend durch ganz Mittel- und Südeuropa. Dabei sparte er auch Kritik an der katholischen Kirche nicht aus: Er prangerte Missstände an und bemühte sich um eine innere Reform. Im Jahr 1555 verfasste Petrus den ersten katholischen Katechismus als Antwort auf Martin Luthers Lehrtext. Allein bis zu seinen Lebzeiten wurde Petrus' Katechismus 200-mal neu aufgelegt. Insgesamt dreimal lehnte er angebotene Bischofswürden ab – er sah seine Berufung im Jesuitenorden. Petrus starb hochbetagt am 21. Dezember 1597 im schweizerischen Fribourg. Papst Pius XI. sprach ihn 1925 heilig und ernannte ihn zum Kirchenlehrer. Im deutschen Sprachraum hat sich wie im Jesuitenorden der ursprüngliche Gedenktag am 27. April erhalten.