Wilhelm (Willem, Wilke, Guillaume, Guglielmo, Guillermo, William, Vilmos) von Aquitanien
In den Augen der Welt hatte dieser Mann alles – und war doch nicht zufrieden. Wilhelm von Aquitanien (um 745-812) entstammte höchsten Adelskreisen und war vielleicht sogar mit Kaiser Karl dem Großen verwandt. Als militärischer Befehlshaber zeichnete sich Wilhelm als mutiger und erfolgreicher Feldherr aus. Er war ein enger Vertrauter des späteren Kaisers Ludwig und übernahm in Katalonien zeitweise auch selbst die Herrschaft. Wilhelm hatte zahlreiche Kinder, war bekannt für seine Tapferkeit und galt als zweiter Mann im Staate. Auf dem Zenit seiner Karriere schlug er dann jedoch plötzlich eine ganz andere Richtung ein: 804 gründete Wilhelm ein Benediktinerkloster in Gellone (heutiges Frankreich, siehe Bild) und trat nach dem Tod seiner Ehefrau selbst ein. Als einfacher Laienbruder verrichtete er dort niedrigste Tätigkeiten und zog sich zeitweilig als Einsiedler zurück. Wilhelm starb am 28. Mai 812 und wurde 1066 von Papst Alexander II. heiliggesprochen.