Simon; Simone (Simona, Simonetta) und Judas
"Simon, genannt der Zelot" (Lk 6,15) – bei diesem Beinamen schrillten bei den Römern alle Alarmglocken. Denn die Zeloten (dt. "Eiferer") waren eine Gruppe jüdischer Fundamentalisten, die gewaltsam gegen die Besatzung ihrer Heimat kämpften. Aus Sicht des übermächtigen römischen Imperiums allesamt Terroristen. Anscheinend hatte Simon bereits eine bewegte Vergangenheit, als er sich dem gewaltlosen Wanderprediger Jesus anschloss. Darüber hinaus gibt das Neue Testament keine Auskunft über sein Leben. Der Tradition nach soll Simon als Glaubensbote in Mesopotamien (heute Irak) das Martyrium erlitten haben. Ansonsten blieb er im Schatten großer Namensvetter wie Simon Petrus. Noch mehr Pech hatte Judas Thaddäus, dessen Name an den gleichnamigen Verräter erinnert. Im Johannesevangelium heißt er schlicht: "Judas – nicht der Iskariot" (Joh 14,22). An eine Karriere als Namenspatron war nicht mehr zu denken. Gläubige aber führten zahlreiche Wunder auf Judas Thaddäus' Fürsprache zurück; Birgitta von Schweden und Bernhard von Clairvaux verkündeten ihn gar als "Patron des Unmöglichen". Im 19. Jahrhundert brachten Migranten seinen Kult nach Lateinamerika und in die USA. Dort wird er als Heiliger für aussichtslose Situationen bis heute besonders verehrt.