Joseph Gérard
Nach drei Jahren erfolgloser Arbeit hätten die meisten wohl das Handtuch geworfen – doch so schnell gab der Missionar Joseph Gérard (1831-1914) nicht auf. Mit 20 Jahren war der französische Seminarist den "Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria" beigetreten und hatte kurz darauf mit einer Missionarsgruppe seine Heimat verlassen, um in Afrika den christlichen Glauben zu verkünden. Joseph war zunächst nach Natal (heutiges Südafrika) gegangen und hatte sich vergeblich um die Volksgruppe der Zulus bemüht. Daraufhin wandte sich der junge Missionar der Gegend im heutigen Lesotho zu: Joseph gewann das Vertrauen des Königs Moshoeshoe I. und konnte so über fünf Jahrzehnte unter der Volksgruppe der Basutos missionieren. Der engagierte Priester fertige Übersetzungen religiöser Schriften in die Lokalsprache an und bewirkte eine rasche Ausbreitung des katholischen Glaubens. Zum Zeitpunkt seines Todes am 29. Mai 1914 galt er vielen Basutos bereits als Heiliger. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1988 selig.