Ignatius von Loyola
Bis zu seinem 31. Lebensjahr hatte Ignatius von Loyola (1491-1556) nicht viel für Religion übrig. Der jüngste Sohn einer baskischen Adelsfamilie war ein angeberischer Frauenheld, der illegale Glücksspiele und Waffen liebte. Ignatius' Lebenstraum war eine ruhmreiche Militärkarriere. 1521 erlitt der Ritter bei der Verteidigung der nordspanischen Stadt Pamplona gegen die Franzosen eine schwere Beinverletzung und musste das Krankenbett hüten. Aus lauter Langeweile griff er zu dem einzig vorhandenen Lesematerial – religiösen Schriften. Ignatius begann, an seinen bisherigen Zielen zu zweifeln und machte sich nach seiner Genesung auf die Suche nach dem Sinn seines Lebens: Er wurde zunächst Einsiedler, dann Pilger und schließlich Theologiestudent. 1534 rief er gemeinsam mit einigen Freunden eine Gemeinschaft ins Leben, aus der später die "Gesellschaft Jesu" (besser bekannt als Jesuiten) hervorging. Dieser Orden neuen Typs entwickelte sich zu einer geistlichen mobilen Einsatzgruppe des Papstes in bewegter nachreformatorischer Zeit. Ihr Wahlspruch lautet bis heute: "Alles zur größeren Ehre Gottes". Ignatius starb am 31. Juli 1556 und wurde 1622 heiliggesprochen.