Paulinus von Trier

31.08

Kaiser Constantius II. hatte für Paulinus' (um 300-358) individuelle Gewissensentscheidungen nicht viel übrig. Der Alleinherrscher hatte gerade einen blutigen Machtkampf überstanden und die Reichsgrenzen drohten zu bröckeln – da sollte wenigstens das Christentum Einheit stiften. Dafür betrieb der Kaiser eine Religionspolitik, welche die verschiedenen Strömungen in einem Kompromiss verbinden sollte. Zu diesem Zweck sollten etwa auf der Synode von Arles (354) alle Bischöfe den berühmten Kritiker Athanasius von Alexandria verurteilen, der weiterhin am Glaubensbekenntnis von Nizäa festhielt. Als Einziger der anwesenden Bischöfe stellte sich der Trierer Bischof Paulinus auf die Seite des Athanasius. Paulinus' Haltung ermutigte auf dem folgenden Konzil von Mailand (355) weitere Bischöfe, sich dem Kaiser zu verweigern. Für seine Entscheidung wurde Paulinus seines Amtes enthoben und nach Phrygien (heute Türkei) verbannt, wo er vier Jahre später enttäuscht und entkräftet starb. Bischof Felix von Trier soll die Gebeine seines Amtsvorgängers Ende des 4. Jahrhunderts zurückgebracht und an einem 31. August beigesetzt haben. Bis heute werden die Reliquien in der Trierer Kirche St. Paulin verehrt.