Apokryphe, die
Griech. apókryphos = "verborgen"; als Apokryphen oder apokryphe Schriften werden jene Texte bezeichnet, die bei der Entstehung der Bibel nicht in den Kanon aufgenommen wurden. Der im 2. Jh. von christlichen Theologen geprägte Begriff bedeutete anfangs "außerkanonisch" und "häretisch": Die ausgegrenzten Schriften galten als Irrlehre oder Fälschung. Weil man glaubte, die Texte stammten aus dem Umfeld des Gnostizismus, bezeichnete man sie als "apokryph", als einer "Geheimlehre" zugehörig. Während die katholische und die evangelische Kirche im Kanon des Neuen Testamentes weitgehend übereinstimmen, gibt es zum Alten Testament unterschiedliche Auffassungen. Im katholischen Kanon gelten als apokryph: 3. und 4. Buch Esra, 3. und 4. Buch der Makkabäer, das Gebet des Manasse, Psalm 151, die Psalmen Salomos, das Buch der Jubiläen und das Buch des Benoni.