"Wir driften auseinander"
Es war keine einfache Kindheit: das Leben im Zweiten Weltkrieg, die Zeit im Vernichtungslager und der Mord an seinem Bruder. Manchmal stellte auch Robert Zollitsch sich die Frage: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Am Freitag wird der Erzbischof von Freiburg und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz 75 Jahre alt. Was hat sein Leben und seinen Glauben geprägt? Im Interview mit katholisch.de blickt er zurück.
Zollitsch wagt aber auch den Blick nach vorne – privat, für die deutsche und die Weltkirche. Er spricht über die Diskussionen, die er mit Benedikt XVI. bezüglich der Piusbrüder geführt hat. Ebenso redet er über die Chancen, die Papst Franziskus der Kirche eröffnet – ein Papst, der auf die Menschen zugehe und ihre Anliegen aufgreife, der Brücken baue. Genau diese Brücke sieht Zollitsch bei den ökumenischen Gesprächen in Gefahr. Er spüre, "dass wir in ethischen Fragen auseinanderdriften".