Papst Benedikt XVI. in Bayern 2006: Der Papst daheim
Der Höhepunkt der Rührung war der Moment, in dem Papst Benedikt XVI. und die Menschenmenge auf dem Marienplatz einschließlich Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bayernhymne anstimmten. Die Muttergottes leuchtete golden auf ihrer Säule, ein samtiger blauer Himmel spannte sich über die Landeshauptstadt, und der Fölsner Walter von den Königlich-Bayerischen Patrioten brachte es in seiner Lederhose auf den Punkt: "Mir gefällt am Papst, dass er auch in Rom ein Bayer geblieben ist".
Daran herrschten beim Papstbesuch in München keinerlei Zweifel. Mit einem Gebet vor der Mariensäule hatte sich Joseph Ratzinger 1982 von seinem Erzbistum München-Freising verabschiedet, bevor er als Präfekt der Glaubenskongregation nach Rom ging. Mit einem Gebet am selben Ort begann er seine sechstägige Reise durch Bayern.
"Sehr bewegend" sei das für ihn, sagte er und selten hat es wohl bei päpstlichen Worten ein so herzliches Lachen gegeben wie bei der Passage der Ansprache, in der sich Benedikt XVI. mit dem Bären des Diözesanpatrons Korbinian verglich, der in Rom freigelassen worden sei: "In meinem Fall hat der Herr anders entschieden."