"Ganz tiefe Verletzung" bei Frauen spürbar

Bischof Bode unterstützt "Maria 2.0"

Veröffentlicht am 11.05.2019 um 16:13 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Heute hat der deutschlandweite Kirchenstreik der Frauen begonnen. Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode, der in der Bischofskonferenz auch für den Themenbereich Frauen zuständig ist, steht hinter der Aktion. Doch er äußert auch Kritik an "Maria 2.0".

  • Teilen:

Bischof Franz-Josef Bode unterstützt die Bewegung "Maria 2.0". "Ich finde die Aktion gut, um ein Zeichen zu setzen für mehr Beteiligung von Frauen in der katholischen Kirche", sagte Bode dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Osnabrücker Bischof ist als Vorsitzender der Pastoralkommission in der Deutschen Bischofskonferenz auch für den Bereich Frauen in Kirche und Gesellschaft verantwortlich.

Bode betonte, er tue sich zwar schwer damit, wenn Frauen am Sonntag auch die Eucharistiegemeinschaft aufkündigen und in Pfarrsälen eigene Feiern abhalten. "Aber die Ungeduld vieler Frauen in der katholischen Kirche muss man sehr wahrnehmen. Dahinter steckt eine ganz tiefe Verletzung, dass sie sich in Kirche nicht so angenommen fühlen, wie es ihrem Einsatz entspricht."

Bode offen für Diakoninnen-Weihe

Eine Möglichkeit, auch Weiheämter für Frauen zu öffnen, könnte die Weihe zu Diakoninnen sein, erklärte Bode. Das werde derzeit in der Bischofskonferenz ernsthaft diskutiert. Bislang können in der katholischen Kirche verheiratete Männer zu Diakonen geweiht werden. Bode sieht allerdings in absehbarer Zeit noch keine Chance, dass das Priesteramt für Frauen geöffnet wird.

Die Initiatorinnen von "Maria 2.0" haben katholische Frauen vom 11. bis 18. Mai 2019 zu einem Kirchenstreik aufgerufen. Sie sollen in dieser Zeit keine Dienste für die Kirche verrichten und kein Gotteshaus betreten. Bislang ist jedoch noch unklar, wie viele Frauen sich an der Aktion beteiligen. (rom/epd)