Bischof Wiesemann ist jetzt Mitglied bei den "Roten Teufeln"
Im Abstiegskampf der 3. Liga kann der 1. FC Kaiserslautern ab sofort auf bischöflichen Beistand hoffen. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, zu dessen Bistum Kaiserslautern gehört, trat dem Verein am vergangenen Samstag bei, wie die rheinland-pfälzische Diözese am Montag auf ihrer Internetseite mitteilte. Wiesemann habe vor dem Spiel der "Roten Teufel" gegen die Würzburger Kickers seinen Mitgliedsantrag unterschrieben und die Mitgliedsnummer 23.000 erhalten.
Bischof will Verein in schwerer Zeit unterstützen
Der Bischof sei dem 1. FC Kaiserslautern schon lange verbunden und habe sich entschlossen, gerade in schwierigen Zeiten das Bekenntnis zu dem für die Pfalz so wichtigen Fußballverein in Form einer Mitgliedschaft zu dokumentieren, so das Bistum weiter. Er habe sich in der Vergangenheit schon mit dem FCK gefreut, habe schon mit dem FCK geweint, "aber jetzt braucht der FCK alle Unterstützung", sagte der mit einem roten Fan-Schal bekleidete Wiesemann vor den Fans im Stadion. Er selbst habe in Jugendjahren "natürlich zu Hause auch gekickt" – allerdings, so bekannte der Oberhirte, habe er "besser Tischtennis als Fußball gespielt".
Wiesemann sagte weiter, dass es in der Pfalz zwei sehr wichtige Bauwerke und Stätten für Pilger gebe: den Speyerer Dom und den Betzenberg, auf dem das Stadion des 1. FC Kaiserslautern steht. Für den Zusammenhalt in der Region und die Identifikation mit der Region seien beide Gebäude von großer Bedeutung. Man dürfe nicht vergessen, so der Bischof von Speyer, dass der FCK die Menschen vereine, sie zusammenbringe und das zugleich viele Arbeitsplätze mit dem Verein verbunden seien.
"Viele Parallelen zwischen Kirche und Fußball"
Zwischen der Kirche und dem Fußball sieht Wiesemann nach eigener Aussage viele Parallelen, etwa Eigenschaften wie Leidenschaft, Werte wie Zusammenhalt und Miteinander sowie das soziale Engagement von Kirche und vielen Fans. Darüber hinaus spiele im Stadion ebenso wie im Gottesdienst die Liturgie eine große Rolle.
Der 1. FC Kaiserslautern hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Niedergang erlebt. Nach zwei Abstiegen spielt der viermalige deutsche Meister inzwischen in der 3. Liga. Dort belegen die "Roten Teufel" nach 18 Spielen nur den 13. Tabellenplatz. Mit 22 Punkten ist der FCK nur drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Beim Spiel gegen die Würzburger Kickers half Bischof Wiesemann nur teilweise als Glücksbringer, die Partie endete 0:0. (stz)