Bischofskonferenz: Bode neuer Stellvertreter von Marx
Franz-Josef Bode ist neuer stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Die deutschen Bischöfe wählten den Osnabrücker Bischof am Dienstag auf ihrer Herbstvollversammlung in Fulda, wie die Bischofskonferenz mitteilte. Bode tritt die Nachfolge des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle an, der vor einigen Wochen in den Ruhestand getreten war. "Ich bin völlig überrascht, dass es so gekommen ist", sagte Bode nach seiner Wahl vor Journalisten. Damit habe er in seinem fortgeschrittenen Alter nicht mehr gerechnet. Der 66-jährige ist seit 1995 Bischof von Osnabrück und damit der dienstälteste deutsche Ortsbischof.
"Stark forcieren" möchte Bode in seinem neuen Amt nach eigenen Worten ein "differenziertes und gutes Ergebnis" mit Blick auf die Interkommunion in gemischtkonfessionellen Ehen. Was das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia" für wiederverheiratete Geschiedene im Einzelfall möglich mache, müsse seiner Ansicht nach erst recht für gemischkonfessionelle Paare gelten. Als weiteres Anliegen nannte Bode die Erörterung neuer Leitungsmodelle in den Gemeinden angesichts des zunehmenden Priestermangels.
Der Bischofskonferenz gehört Bode bereits seit 1991 an, zunächst als Paderborner Weihbischof, seit 1995 als Bischof von Osnabrück. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er Vorsitzender der Pastoralkommission und der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft. Von 1996 bis 2010 war er "Jugendbischof" der Deutschen Bischofskonferenz.
Bode zeigte sich zuversichtlich, dass er gut mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Marx, zusammenarbeiten werden. Er kenne Marx seit Studientagen und wolle ihn entlasten, wenn es nötig sein sollte. Wörtlich fuhr er fort: "Wie ich ihn kenne, wird er aber die meisten Themen selbst besetzen wollen. Das kann er auch gut."
Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden beschränkt sich in der Deutschen Bischofskonferenz im Wesentlichen auf protokollarische Aufgaben. Dessen Wirkungsmöglichkeiten hängen jedoch stets auch von der Persönlichkeit des Amtsinhabers und des jeweiligen Vorsitzenden ab.
Bode wurde am 16. Februar 1951 in Paderborn geboren und wuchs im nahegelegenen Etteln auf. Er studierte in Paderborn, Regensburg und Münster Theologie. Nach der Priesterweihe 1975 arbeitete er zunächst als Vikar in Lippstadt. Dann begleitete er als Präfekt im Paderborner Theologenkonvikt die Priesteramtskandidaten des Erzbistums. Anschließend promovierte Bode an der Universität Bonn über den Dogmatiker und Moraltheologen Matthias Joseph Scheeben. (tja)
26.9.17, 12:55 Uhr: Ergänzt um Statements.