"Erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung"

Bistum Augsburg erzielt fast 20 Millionen Euro Jahresüberschuss

Veröffentlicht am 21.06.2019 um 15:33 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Das Erzbistum Hamburg kündigte wegen seiner prekären Wirtschaftslage zuletzt weitere Sparmaßnahmen an. Doch nicht allen deutschen Diözesen geht es finanziell schlecht – wie der jetzt veröffentlichte Jahresabschluss des Bistums Augsburg zeigt.

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Das Bistum Augsburg hat die Jahresabschlüsse für Diözese, Bischöflichen Stuhl, Domkapitel und den Pfründestiftungsverbund Sankt Ulrich veröffentlicht. Das Vermögen des Bistums belief sich Ende 2018 laut Mitteilung vom Freitag auf rund 745,1 Millionen Euro - gut 14 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss lag bei 19,8 Millionen (2017: 35,6 Millionen), der Bilanzgewinn bei 11,3 Millionen Euro (2017: 11,5 Millionen). Der Überschuss ermögliche die Stärkung der Rücklagen etwa im Baubereich, hieß es.

Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls, der auch die Pensionsverpflichtungen für die Priester trägt, betrug 628,4 Millionen Euro (2017: 630,9 Millionen). Das Domkapitel schloss mit einem leichten Plus mit 3,8 Millionen Euro ab. Beim Katholischen Pfründestiftungsverbund Sankt Ulrich - in dem in den kommenden Jahren schrittweise die vorhandenen Vermögenswerte der ortskirchlichen Pfründestiftungen im Bistum rechtlich zusammengeführt werden - belief sich die Bilanzsumme auf 258 Millionen Euro (2017: 191 Millionen Euro).

Die höchsten Aufwendungen...

Die "erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr" habe sich positiv auf die Kirchensteuereinnahmen ausgewirkt, hieß es weiter. Diese stiegen demnach auf 371 Millionen Euro (2017: 360 Millionen) und machten rund 86 Prozent der Gesamterträge des Bistums aus.

Die höchsten Aufwendungen hatte die Diözese nach eigenen Angaben bei den Personalkosten: 228,4 Millionen Euro (2017: 232 Millionen). Die Neubau- und Instandhaltungszuschüsse beliefen sich auf 74,2 Millionen Euro (2017: 71 Millionen). Die günstige Einnahmesituation habe eine unterjährige Anhebung des Instandsetzungsetats für die Pfarreien sowie außerplanmäßig zusätzliche Mittel für mehrere Neubaumaßnahmen ermöglicht, so das Bistum. Die sozial-karitativen Einrichtungen hätten rund 22,6 Millionen Euro (2017: 26,7 Millionen) bekommen und zudem die von einer Flutkatastrophe betroffenen Menschen im südindischen Kerala eine 500.000-Euro-Sonderzuweisung.

Die Jahresabschlüsse wurden laut Bistum nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt und haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten. Die Diözese Augsburg ist mit 13.665 Quadratkilometern Fläche und knapp 1,3 Millionen Katholiken das zweitgrößte der sieben katholischen Bistümer in Bayern. (KNA)