Blutreliquie von Johannes Paul II. gestohlen
Ein Reliquiendiebstahl sorgt am italienischen Gardasee für Schlagzeilen: Dort stahlen vermeintliche Touristen ein Schaugefäß mit etwas Blut des heiligen Papstes Johannes Paul II. (1978-2005) vom Hauptaltar der Wallfahrtskirche Montecastello, wie italienische Medien am Donnerstag berichteten. Außerdem verschwanden Behältnisse mit Knochenfragmenten des ebenfalls polnischen Seligen Jerzy Popieluszko (1947-1984) sowie sechs Messkelche. Die Ermittler vermuten einen Auftragsdiebstahl.
Reliquie war Geschenk von Kardinal Dziwisz
Der Marktwert der Blutreliquie sei eher gering, da sie sich kaum verkaufen lasse, sagte ein Mitarbeiter des Bistums Brescia. Der ideelle Verlust sei jedoch hoch. Der Leiter des Wallfahrtsortes am Westufer des Gardasees, Giuseppe Mattanza, appellierte an die Diebe, ihre Beute zurückzugeben. Die Blutreliquie - ein Glasröhrchen, das ein Tüchlein mit Blutstropfen des früheren Papstes enthält - war dem Wallfahrtsort 2014 vom damaligen Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, geschenkt worden.
Im Juni 2016 hatten ebenfalls unbekannte Täter eine weitere Blutreliquie des heiligen Papstes aus dem Kölner Dom gestohlen. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Seit September dieses Jahres ist ein weiterer Blutstropfen Johannes Pauls II. im Dom zur Verehrung durch die Gläubigen ausgestellt. Es handelt sich ebenfalls um ein Geschenk von Kardinal Dziwisz; von 1966 bis zu dessen Tod im Jahr 2005 war er Privatsekretär des polnischen Papstes. (kim/KNA)