Deutsche Diaspora-Bistümer beraten über ihre Zukunft
Bei einer viertätigen Tagung wollen sich katholische Einrichtungen aus den Erzbistümern Berlin und Hamburg sowie den Bistümern Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg im kommenden Jahr mit der Diasporasituation der katholischen Kirche in Ostdeutschland auseinandersetzen. Die Veranstaltung mit dem Titel "die pastorale!" solle vom 19. bis 22. September 2019 in Magdeburg stattfinden, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit.
Gemeinsames Nachdenken über Kirche- und Christsein
Als Mix aus Fachmesse, Tagung und Ideenbörse solle "die pastorale!" ein gemeinsames Nachdenken über Kirche- und Christsein in der ostdeutschen Diaspora ermöglichen. "Wir möchten mit Ihnen in Magdeburg zu Fragen des Christseins in einem vorwiegend 'religiös unmusikalischen Umfeld', der religiösen Bildung und des christlich-sozialen Handelns von Kirche und ihrer Caritas in Ostdeutschland ins Gespräch kommen", so Mitorganisator Guido Erbrich. Die Veranstaltung setze auf eine "Vielfalt der Formen und Möglichkeiten" mit Workshops, Vorträgen, Diskussionsrunden und "Best practice"-Beispielen.
In einem Grußwort wies der gastgebende Magdeburger Bischof Gerhard Feige auf die besondere Situation der Kirche in Ostdeutschland hin. "Wir leben in einer Region, in der es für die Mehrheit der Menschen 'normal' ist, sich als areligiös zu verstehen." Dennoch halte er eine solche extreme Diasporasituation nicht für ein Missgeschick oder einen Unglücksfall der Kirchengeschichte. "Wenn wir uns als 'schöpferische Minderheit' begreifen und in ökumenischem Geist und in Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Partnern auf den Weg machen, können wir durchaus segensreich wirken", so Feige.
Feige wünscht sich lebendige Kirche im 21. Jahrhundert
Mit der Tagung im kommenden Jahre wollen die Veranstalter nach eigenen Angaben an zwei "pastorale!"-Veranstaltungen in den Jahren 2006 und 2009 anknüpfen. Bereits damals hätten sich Teilnehmer aus den ostdeutschen Bistümern über Herausforderungen für das kirchliche Leben in einem säkularen Umfeld ausgetauscht. 25 Jahre nach der Neuordnung der katholischen Kirchenstrukturen im Osten Deutschlands sei es 2019 Zeit für eine erneute Bestandsaufnahme. "Stellen wir uns gemeinsam der Herausforderung, in unserer Region auch im 21. Jahrhundert eine lebendige Kirche zu sein", so Feige.
Zu den Organisatoren der "pastorale!" zählen unter anderen das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, die ostdeutsche Kirchenzeitung "Tag des Herrn", die im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz arbeitende Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP), die katholischen Akademien in Magdeburg, Dresden-Meißen und Erfurt sowie die Caritas-Diözesanverbände der beteiligten Bistümer. (stz)