Berater verteidigen umstrittene Aussagen des philippinischen Präsidenten

Duterte: Gott ist dumm, wenn er Zerstörung zulässt

Veröffentlicht am 25.06.2018 um 19:23 Uhr – Lesedauer: 
Philippinen

Manila ‐ Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte ist als vehementer Gegner der Kirche bekannt. Jetzt arbeitet er sich an der biblischen Schöpfungsgeschichte ab.

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Die Berater des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte haben dessen jüngste Provokation gegen die katholische Kirche verteidigt. Duterte hatte vergangene Woche in einer Rede die biblische Schöpfungsgeschichte mit der Aussage in Frage gestellt, dass "Gott dumm sein muss, wenn er die Zerstörung seines Werkes zulässt". Nach Kritik von Katholiken rechtfertigten Dutertes Sprecher Harry Roque sowie sein Rechtsberater Salvador Panelo am Montag die Äußerung. Dieser führte an, der Präsident habe nicht Gott beleidigt, sondern lediglich die christliche Schöpfungsgeschichte in Frage gestellt.

Duterte: Wurde als Student missbraucht

"Meiner Meinung nach hat die Äußerung des Präsidenten mit der schlechten Erfahrung aus seiner Jugend zu tun", so Sprecher Roque. Er verwies auf den angeblichen sexuellen Missbrauch Dutertes durch einen Priester. Seit dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 hat Duterte wiederholt behauptet, als Student an der katholischen Ateneo-Universität in seiner Heimatstadt Davao von einem amerikanischen Jesuiten missbraucht worden zu sein.

Die Philippinen sind ein mehrheitlich katholisches Land. Duterte ist ein vehementer Gegner der Kirche. Sie prangert immer wieder die massiven Menschenrechtsverletzungen der Regierung Duterte in ihrem "Krieg gegen Drogen" an. Wiederholt hat Duterte Bischöfe als "Hurensöhne" beschimpft und gedroht, angebliche Sex- und Korruptionsskandale der Bischöfe öffentlich zu machen. Erst in der vergangenen Woche hatte der Präsident jedoch jegliche Verwicklung seiner Regierung in die Ermordung katholischer Priester dementiert. "Es hat eine Reihe von Priestermorden gegeben - aber die Regierung hat kein Interesse an Priestern", zitiert das Nachrichtenportal "PhilStar" am vergangenen aus einer Rede Dutertes. "Ich habe nichts gegen euch." Seit Dezember vergangenen Jahres wurden auf vier katholische Priester Attentate verübt; drei Geistliche starben dabei. (gho/KNA)