Er schrieb "Laudato si": Monsignore Winfried Pilz gestorben
Der Priester und Dichter des bekannten Neuen Geistliches Liedes "Laudato si", Winfried Pilz, ist am Samstag in Görlitz im Alter von 78 Jahren gestorben. Das teilte die deutschsprachige Katholische Pfarrei Prag am Montag mit, wo Pilz als Seelsorger wirkte. Der 1940 in Warnsdorf im Sudentenland geborene Pilz wurde 1966 in Köln zum Priester geweiht und prägte bundesweit die katholische Jugendarbeit sowohl als Seelsorger wie auch als Dichter von Neuen Geistlichen Liedern.
Bekannt wurde er vor allem durch das Lied "Laudato si", in dem er einen Text in Anlehnung an den Sonnengesang des Franz von Assisi schrieb. Die Melodie hatte er in Italien bei einem Gebetstreffen zur Vertiefung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils in den 1970er Jahren gehört. Als Papst Franziskus 2015 eine Enzyklika mit dem Titel "Laudato si" ankündigte, sagte er gegenüber katholisch.de: "Ich habe erstmal ganz kräftig lachen müssen und gedacht: Das ist ja fast die Sensation meines Lebens!" Das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung sah Pilz als einen wichtigen Teil des spirituellen Aufbruchs des Konzils. "Es geht nicht nur darum, Bäume zu schützen und die Flüsse sauber zu halten, sondern den Menschen zu schützen, der in einer entsetzlichen Weise geschändet wird", so Pilz.
Grenzen zwischen Deutschland und Tschechien überwinden
Mit dieser Einstellung hat der Priester in verschiedenen Aufgaben in der katholischen Jugendarbeit gewirkt. Zunächst war er Jugendseelsorger des Erzbistums Köln und Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg. Später war er Referent im Jugendhaus Düsseldorf und leitete als Präsident das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". Zwischen 2010 und 2012 war Pilz Seelsorger in Prag.
Das Kindermissionswerk würdigte seinen ehemaligen Präsidenten als "starke Stimme für die Kinder in der Welt" und betonte seinen Einsatz besonders für Christen im Heiligen Land und im Nahen Osten. Die griechisch-katholische Kirche von Syrien ernannte ihn für seine Verdienste um die orientalischen Christen 2007 zum Archimandriten. Auch das Jugendhaus Düsseldorf erinnert an seinen ehemaligen Referenten für Glaubensbildung. Pilz war dort unter anderem für den Ökumenischen Jugendkreuzweg zuständig, der durch sein Engagement 1983 erstmals partnerschaftlich zwischen Ost- und Westdeutschland entstand. "Durch seine Musik und sein Wirken hat er nachhaltige Akzente gesetzt. Das bleibt", sagt der geschäftsführende Direktor des Jugendhauses, Wolfgang Ehrenlechner, über Pilz.
Seine letzten Jahre verbrachte der Deutschböhme im Bistum Dresden-Meißen in Leutersdorf an der tschechisch-deutschen Grenze, wo er in beiden Ländern seelsorgerisch wirkte. Besonders wichtig war ihm dabei die Franziskus-Kirche in Studanka im Lausitzer Gebirge. Im Interview mit katholisch.de bezeichnete er die Kirche als "Leuchtzeichen über die deutsch-tschechische Grenze". Es sei "ein schönes Zeichen, dass Franziskus Völker verbinden kann". (fxn)
25. Februar 2019, 13 Uhr: Ergänzt um Würdigung des Kindermissionswerks. 15 Uhr: Ergänzt um Würdigung des Jugendhauses Düsseldorf.