Erzbischof Roque Paloschi beklagt Menschenrechtsverletzungen vor Olympia

Erzbischof: Es tobt ein Krieg in Brasilien

Veröffentlicht am 24.07.2016 um 14:37 Uhr – Lesedauer: 
Roque Paloschi, Erzbischof von Porto Velho und Präsident des Indigenen-Missionsrats der Brasilianischen Bischofskonferenz (CIMI), besucht das Volk der Tenharin-Indigenen im südlichen Amazonas.
Bild: © KNA
Brasilien

Wien ‐ Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro schlägt Roque Paloschi drastische Töne an: Der Brasilianer beobachte eine "weiße Rassenideologie" und sogar die "Auslöschung" bestimmter Gruppen.

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Die Lage sei hoffnungslos und verzweifelt, "es tobt ein Krieg der Auslöschung der Armen und der Jugend". Von den politischen Entscheidungsträgern erwarte Paloschi auch angesichts der Umwälzungen in den vergangenen Monaten keine Unterstützung. Es gebe kaum Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung, die sich auf die Seite der Armen stellten. "Das sind so wenige, die fallen nicht ins Gewicht und haben auch keine breite Wählerschaft", beklagte der Erzbischof.

Paloschi beklagt Rassismus in Brasilien

In Brasilien herrsche eine "weiße Rassenideologie, die nicht nur die indigene Bevölkerung, sondern auch die vielen Schwarzen ablehnt, die als Sklaven von Afrika nach Brasilien geholt wurden", erklärte der Geistliche. Eine negative Rolle spielten auch die Medien, "die ganz ausdrücklich gegen die indigene Bevölkerung Stellung beziehen und diese als Hindernisse auf dem Weg zur Modernisierung darstellen".

Schlechte Nachrichten gebe es auch bezüglich des Megastaudamm-Projektes Belo Monte, das kurz vor der Fertigstellung stehe. Die aktuell vorgenommenen Überflutungen zeigten, dass die Folgen für die Indios noch gravierender seien als ursprünglich angenommen. Hinter Belo Monte stehe eine Mentalität der Regierung, "alles aus der Natur rauszuholen, was möglich ist". (KNA)

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Video: © katholisch.de

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