35 neue Seelsorgebereiche ab Herbst

Erzbistum Bamberg schafft größere Seelsorgebereiche und Dekanate

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 13:08 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ Die Strukturreform im Erzbistum Bamberg steht kurz vor ihrem Abschluss: Ab Herbst besteht die Diözese aus 35 neuen Seelsorgebeichen. Das bedeute jedoch keine Zusammenlegung zu XXL-Pfarreien, heißt es.

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Ab 1. September gibt es 35 neue Seelsorgebereiche im Erzbistum Bamberg. Es werde jedoch keine Zusammenlegungen von Gemeinden zu XXL-Pfarreien geben, erklärte Generalvikar Georg Kestel am Mittwoch. Die einzelnen Pfarreien und Filialen blieben erhalten, auch wenn nicht an jedem Ort künftig jedes Angebot aufrechterhalten bleiben könne und auch längere Wege zum Gottesdienst notwendig würden. "Mit diesen Schritten reagiere man auf die Anforderungen der Menschen und die sinkende Zahl von Gläubigen und Seelsorgern", so Kestel. Der Strukturprozess stehe damit vor dem Abschluss.

Die neuen Bereiche wurden aus den bisher 95 bestehenden Einheiten gebildet. Dabei seien die Vorschläge der Gremien vor Ort in den allermeisten Fällen berücksichtig worden. Ebenfalls verkleinert wird die Zahl der Dekanate von bisher 21 auf dann nur noch zehn.

Pastorale Teams mit Leitendem Pfarrer an der Spitze

In Zukunft sollen pastorale Teams mit einem Leitenden Pfarrer an der Spitze für die Seelsorgebereiche zuständig sein. Dazu kämen weitere Priester, Diakone, Gemeinde- und Pastoralreferenten. Ergänzend dazu solle es hauptamtliche Verwaltungsleiter geben. Sie sollen die Seelsorger von Verwaltungsaufgaben, etwa in der Kita-Verwaltung oder dem Gebäudemanagement, entlasten. Ein fester Verwaltungssitz in jedem Seelsorgebereich biete eine verlässliche Anlaufstelle für alle Anliegen.

"Nach Abschluss der strukturellen Umwandlungen soll die kooperative-missionarische Pastoral gestaltet und intensiviert werden", sagte Erzbischof Ludwig Schick. Die neuen Einheiten bildeten die strukturelle Grundlage für die Gestaltung der Pastoral. Die ehrenamtlich Engagierten vor Ort sollen nach den Worten Schicks mehr Verantwortung übernehmen und mehr Kompetenzen übertragen bekommen. Die Hauptamtlichen müssten diese und alle Christen vor Ort inspirieren, moderieren und integrieren, damit überall lebendige Gemeinden vorhanden seien. Eine wichtige Aufgabe komme hier den Pfarrgemeinde- und Seelsorgsbereichsräten zu.

In verschiedenen deutschen Diözesen laufen derzeit Struturreformen oder wurden angekündigt. Im März gab Bischof Franz Jung bekannt, dass sich im Bistum Würzburg für die Zukunft etwa 40 sogenannte pastorale Räume abzeichneten. Im Erzbistum Freiburg sollen aus 224 Pfarreiverbünden künftig 40 Verwaltungszentren werden. In der Diözese Limburg sollen bis 2023 noch 49 Großpfarreien existieren. (tmg/KNA)