Ehemaliger Berater der Glaubenskommission der Bischofskonferenz

Freiburger Dogmatiker Peter Walter gestorben

Veröffentlicht am 22.08.2019 um 14:14 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ Der emeritierte Freiburger Dogmatiker Peter Walter ist gestorben. Walters Nachfolger Karlheinz Ruhstorfer würdigte den Verstorbenen am Donnerstag als liebenswürdigen, klugen und auf Versöhnung ausgerichteten Menschen.

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Der emeritierte Freiburger Theologieprofessor Peter Walter ist tot. Er starb in der Nacht zu Mittwoch nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren in Freiburg, wie sein ehemaliger Assistent und Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Dogmatik, Karlheinz Ruhstorfer, am Donnerstag auf Anfrage von katholisch.de bestätigte. Ruhstorfer würdigte Walter als einen der "profiliertesten Professoren" der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. "Peter Walter war ein äußerst liebenswürdiger, kluger und auf Versöhnung ausgerichteter Mensch, ein frommer Priester, ein durchweg loyaler, aber auch kritischer und engagierter Katholik und ein hochangesehener Wissenschaftler, der sich sowohl durch breiteste Gelehrsamkeit, wie sie nur selten zu finden ist, und immense Produktivität ausgezeichnet hat", erklärte Ruhstorfer.

Walter wurde 1950 in Bingen geboren. Von 1968 bis 1976 studierte er Philosophie und Katholische Theologie in Mainz und Rom. 1975 wurde er zum Priester geweiht und 1980 in Rom mit einer Arbeit über das Erste Vatikanische Konzil (1869/1870) promoviert. Anschließend war er in der Seelsorge des Bistums Mainz tätig, unter anderem als Kaplan in Seligenstadt und als erster Sekretär des damals neu ins Amt gekommenen Mainzer Bischofs Karl Lehmann. Von 1984 bis 1990 arbeitete Walter als wissenschaftlicher Assistent an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, wo er sich 1989 mit einer Arbeit über die Schriftauslegung des Erasmus von Rotterdam habilitierte.

Von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2015 war Walter Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg und Direktor der Arbeitsbereiche Dogmatik und Quellenkunde der Theologie des Mittelalters. Seine Forschungsschwerpunkte waren die theologische Hermeneutik und die Theologiegeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. 1993/1994 war Walter Dekan der Theologischen Fakultät in Freiburg und von 2006 bis 2012 Präfekt der dortigen Universitätskirche. Seit 2001 diente er zudem als Berater der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz, von 2004 bis 2017 engagierte er sich als Präsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte. (stz)