Kardinal Vingt-Trois geht in Ruhestand

Früherer Arzt wird Erzbischof von Paris

Veröffentlicht am 07.12.2017 um 13:46 Uhr – Lesedauer: 
Frankreich

Bonn/Vatikanstadt ‐ Genau einen Monat nach dessen 75. Geburtstag hat Papst Franziskus den Rücktritt von Kardinal André Vingt-Trois angenommen. Zugleich wurde der neue Erzbischof von Paris bekannt gegeben.

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Papst Franziskus hat Michel Aupetit zum neuen Erzbischof von Paris ernannt. Der 66-Jährige folgt auf Kardinal André Vingt-Trois, dessen altersbedingten Rücktritt der Papst zugleich entgegen nahm. Der Vatikan gab die Personalmeldung am Donnerstag bekannt. Vor seiner Priesterweihe im Jahr 1995 wirkte Aupetit zwölf Jahre lang als Arzt in einem Pariser Klinikum. Laut Angaben des Erzbistums soller am 6. Januar 2018 in sein neues Amt eingeführt werden.

Experte für bioethische Fragen

Während seines Medizinstudiums hatte Aupetit sich in Medizinethik spezialisiert, weshalb er innerhalb der französischen Bischofskonferenz als Experte für bioethische Fragen gilt. Dort leitet er zudem den Rat "Familie und Soziales". Öffentlich Position bezog er zuletzt etwa zum Thema künstliche Befruchtung und der "Ehe für alle". Seit 2014 ist Aupetit Bischof von Nanterre, einem Vorort der französischen Hauptstadt. Zuvor war er seit 2006 Generalvikar des Erzbistums Paris.

Mit Paris wird Aupetit auf einen der wichtigsten Bischofsstühle der Welt berufen. Dort folgt er Kardinal André Vingt-Trois nach, der ihm selbst im Jahr 2013 die Bischofsweihe spendete. Vingt-Trois gilt als vehementer Verfechter kirchlicher Werte in Frankreich. So protestierte er etwa gegen die Einführung der "Homo-Ehe" und verteidigte die Haltung der Kirche in Fragen des Lebensschutzes. Zugleich hatte Vingt-Trois immer wieder versucht, Brücken zu anderen religiösen Traditionen sowie nicht zuletzt zur säkularen Gesellschaft des Landes zu bauen. Nach einer schweren Erkrankung Anfang des Jahres hatte der Kardinal angekündigt, bald nach seinem 75. Geburtstag im November in Ruhestand gehen zu wollen. (kim)

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