Erzbistum Hamburg gibt neue Pläne zu katholischen Schulen bekannt

Heße über Schulrettung: Werde alles dafür tun, dass wir das schaffen

Veröffentlicht am 08.11.2018 um 14:14 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Drei der 21 von Schließung bedrohten katholischen Schulen in Hamburg hatten noch eine Schonfrist erhalten. Jetzt ist klar, wie es für sie weitergeht. Für zwei Schulen gibt es Hoffnung – doch es fehlt noch viel Geld.

  • Teilen:

Das Erzbistum Hamburg will zwei der von der Schließung bedrohten katholischen Schulen in der Hansestadt retten. "Wir haben in den vergangenen Monaten einige intensive Gespräche führen können, die uns Hoffnung auf eine mögliche Weiterentwicklung der Katholischen Sophienschule sowie der Katholischen Schule Harburg gegeben haben", sagte Erzbischof Stefan Heße am Donnerstag. Die Möglichkeiten sollten nun weiter ausgelotet und Gespräche mit potenziellen Sponsoren intensiviert werden. "Dazu brauchen wir jedoch mehr Zeit", so Heße.

Laut Mitteilung des Erzbistums hat der neu gegründete Wirtschaftsrat der Diözese entschieden, eine Weiterentwicklung der beiden Standorte zu prüfen. Die Frist, bis zu der eine endgültige Entscheidung fallen soll, verlängerte das Gremium demnach um ein Jahr bis Ende 2020.

Das Erzbistum hatte Ende Januar angekündigt, wegen seiner prekären Wirtschaftslage bis zu 8 seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Der Sophienschule, der Katholischen Schule Harburg und der Katholischen Schule Neugraben wurde eine Schonfrist von einem Jahr eingeräumt, in der nach externen Partnern und Sponsoren gesucht werden sollte.

Keine Rettungspläne für Schule in Neugraben

Für die Schule in Neugraben werden laut Mitteilung künftig keine Rettungspläne mehr verfolgt. Wie bereits an den anderen fünf Schulen werden dort nun keine neuen Schüler mehr aufgenommen; der Schulbetrieb läuft sukzessive aus. Hauptgründe seien der signifikante Instandsetzungs- und Erweiterungsbedarf sowie das auch zukünftig zu erwartende laufende Defizit im Schulbetrieb, hieß es.

Die Sophien-Grundschule in Barmbek könnte dagegen zu einer Grund- und Stadtteilschule ausgebaut werden. Die Grund- und Stadtteilschule in Harburg könnte nach Schließung des benachbarten Niels-Stensen-Gymnasiums in dessen Räumen weiterbetrieben werden.

Nötig wären dazu nach Angaben der Erzdiözese Investitionen von insgesamt über 40 Millionen Euro. Die Summe könne das Erzbistum angesichts seiner hohen bilanziellen Überschuldung aber nicht stemmen. Es komme darauf an, wie viel Geld von Spendern und Investoren zusammenkomme, betonte Heße. "Ich werde alles dafür tun, dass wir das schaffen. Aber ich sage genauso deutlich: Es gibt keine Garantie für das Gelingen! Es kann auch scheitern."

Die Gesamtelternvertretung von Hamburgs katholischen Schulen begrüßte Heßes Pläne zur Rettung der beiden Schulen. "Die Eltern rufen den Erzbischof auf, seinen Worten nun Taten folgen zu lassen", sagte Sprecher Henrik Lesaar. Zugleich bedauerte er die Schließung der Schule in Neugraben. "Die Eltern sind enttäuscht, dass die Entscheidung des Erzbischofs weder der pastoralen noch der sozialen und städtebaulichen Entwicklung im Süden Hamburgs Rechnung trägt", so Lesaar. (KNA)

8. November 2018, 19 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme der Gesamtelternvertretung