Unbemerkte Brut - Drei Jungvögel bereits sechs Wochen alt

Junge Uhus am Hildesheimer Dom

Veröffentlicht am 06.06.2017 um 12:47 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Hildesheim

Hildesheim ‐ Erneut Wilddtiere am Hildesheimer Dom: Drei junge Uhus sind im Brutkasten oberhalb des berühmten Kreuzgangs geschlüpft - und blieben zunächst einige Wochen unbemerkt.

  • Teilen:

Nach einer nicht erfolgreichen Brut im vergangenen Jahr gibt es wieder Uhu-Nachwuchs am Hildesheimer Dom. Drei Jungtiere schlüpften und seien inzwischen etwa sechs Wochen alt, teilte das Bistum am Dienstag mit. Ein Pärchen habe den Brutkasten in einer Dachschräge zum Kreuzgang zum Brüten genutzt, ohne dabei bemerkt zu werden.

Derzeit befänden sich die Tiere in der Infanteristenphase, in der sie sich ausschließlich zu Fuß fortbewegten. Ein Jungvogel sei noch im Brutkasten, die anderen beiden hielten sich im geschützten Areal des Annenfriedhofes auf, also im Innenhof des Kreuzgangs, in dem sich auch der "Tausendjährige Rosenstock" befindet. Sobald die drei kleinen Uhus flugfähig sind, sollen sie laut Bistum umquartiert und in der Nähe der Bernwardmauer angesiedelt werden.

Uhus nicht streicheln

Besucher des Doms müssen vor den Wildtieren keine Angst haben, teilte die Diözese mit. Sie sollten allerdings Abstand halten, die Uhus nicht scheuchen, nicht stören und auf keinen Fall zu streicheln versuchen.

Linktipp: Uhu-Nest bleibt leer

Traurige Nachricht für Naturfreunde: Auf dem Hildesheimer Domhof wird in diesem Jahr kein Uhu-Nachwuchs zu sehen sein. Aus dem Nistkasten verschwand ein Ei; ein weiterer Jungvogel starb kurz vor dem Schlüpfen. (Artikel vom April 2016)

Bereits 2014 und 2015 sind Uhu-Jungtiere am Hildesheimer Dom zur Welt gekommen. "Wir hatten die Gaube oberhalb des Kreuzgangs 2015 zum Uhu-Brutkasten umgebaut, doch die Tiere hatten sich bisher immer für unseren zweiten Nistplatz im Westwerk des Doms entschieden," sagte Jürgen Selke-Witzel, der Umweltbeauftragte des Bistums Hildesheim. Nun sei der Platz von den Vögeln zum ersten Mal genutzt worden.

Selke-Witzel hatte im Februar zuletzt geschaut, ob sich Uhus oberhalb des Kreuzganges ansiedeln würden. "Damals gab es keinerlei Anzeichen für eine Balz- und Brut-Tätigkeit. Dass es nun doch Nachwuchs gibt, ist sehr überraschend", so der Fachmann, der bei seiner Arbeit auch von einem Eulensachverständigen der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen unterstützt wird. (luk)