Kardinal Marx wurde durch Unterschrift auf Bierdeckel BVB-Mitglied
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat mit seiner Unterschrift auf einem Bierdeckel einen Mitgliedsantrag für den Fußballverein Borussia Dortmund gestellt. Marx, der lange Zeit in Dortmund lebte, begegnete bei einem Empfang der Industrie- und Handelskammer dem damaligen Kassierer des Klubs. "Ich wollte wissen: 'Wie habt ihr denn heute gespielt?' Er guckte uns an und sagte: 'Seid ihr überhaupt Mitglieder?' Das war aber keiner von uns", sagte der 65-Jährige im Interview der "Bild am Sonntag".
"Also kreiste ein Bierdeckel, auf dem wir alle per Unterschrift einen Mitgliedsantrag stellten. Und so kommt es, dass ich seit 30 Jahren nicht nur Fan, sondern auch Mitglied im Verein von Borussia Dortmund bin", so Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. Zu den Spielen schaffe er es nur selten. "Das ist schade. Ich gucke aber immer, wie sie gespielt haben. Und wenn sie Meister werden, freue ich mich."
Darum ist BVB-Fan sein für Marx kein Problem
Auf die Frage, ob man Gott um den Sieg bei einem Fußballspiel bitten dürfe, sagte der Kardinal: "Ich glaube, er freut sich über ein schönes, friedliches Spiel; ganz egal, wer gewinnt."
Marx ist gebürtiger Westfale. Er war unter anderem Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund und Weihbischof in Paderborn. 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Trier und 2007 Benedikt XVI. zum Erzbischof von München und Freising. Bereits in der Vergangenheit hatte Marx betont, dass er als Münchner Erzbischof gut damit leben könne, Mitglied bei Borussia Dortmund zu sein: "So muss ich mich nicht so schnell entscheiden zwischen Bayern München und den Sechzigern. Ich kann beide gleich lieben und doch mein westfälisches Herz noch bei Borussia haben." (bod/KNA)