Vatikandiplomat war Vertrauter Johannes Pauls II.

Kardinal Paolo Sardi gestorben

Veröffentlicht am 14.07.2019 um 10:31 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Er war Vatikandiplomat, päpstlicher Redenschreiber und Kardinalpatron der Malteser: Jetzt ist der italienische Kardinal Paolo Sardi gestorben. Er wurde 84 Jahre alt.

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Der italienische Kardinal Paolo Sardi ist tot. Er starb am Samstag nach kurzer Krankheit im römischen Gemelli-Krankenhaus im Alter von 84 Jahren, wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti "Vatican News" (Sonntag) sagte. Der Piemonteser Vatikandiplomat hatte von 2009 bis 2014 als Kardinalpatron des Souveränen Malteserordens ein protokollarisch bedeutsames Amt inne. Er gehörte zudem der Apostolischen Signatur an, dem Obersten Gerichtshof der Kirche.

1934 in Ricaldone bei Alessandria geboren, empfing Sardi 1958 die Priesterweihe und trat unter Papst Paul VI. (1963-1978) ins vatikanische Staatssekretariat ein. Dort wurde er bald Abteilungsleiter. Nach seiner Bischofsweihe 1996 bekleidete er das Amt eines Sondernuntius. In dieser Zeit war er der wichtigste Redenschreiber von Papst Johannes Paul II. (1978-2005).

2004 wurde Sardi Vize-Camerlengo der Kirche und übernahm damit wichtige Funktionen nach dem Tod eines Papstes. So war Sardi 2005 an der offiziellen Todesfeststellung von Johannes Paul II. und der Versiegelung der päpstlichen Gemächer beteiligt. Nach der Ernennung zum Kardinal durch Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 gab er das Amt des Vize-Camerlengo ab. 2013 nahm Sardi am Konklave teil, das Papst Franziskus wählte.

Franziskus würdigte in einem Beileidstelegramm die seelsorgliche Gesinnung Sardis, seine theologische Ausbildung sowie sein Wissen und die geistigen Fähigkeiten, mit denen der Italiener einen wertvollen Beitrag für die Amtsausübung der Päpste von Paul VI. bis hin zu Benedikt XVI. geleistet habe.

Die Totenmesse für Sardi wird am Montag im Petersdom gehalten. Papst Franziskus persönlich werde bei der Feier die Riten der "Ultima Commendatio" (Aussegnung) und "Valedictio" (Verabschiedung) vornehmen, wie der Vatikan am Sonntag mitteilte.

Nach dem Tod Sardis zählt das Kardinalskollegium 219 Mitglieder. Von ihnen sind 120 unter 80 Jahre und damit im Fall eines Konklaves zur Papstwahl berechtigt. (rom/KNA)

14.07.2019, 15.30 Uhr: ergänzt um die Würdigung Sardis durch Papst Franziskus. /rom

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