Neue Schweizergardisten werden vereidigt

"Kasernenalltag lehrt Respekt": Papst lobt Militärdienst

Veröffentlicht am 04.05.2019 um 16:21 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der Militärdienst als Schule der Toleranz? Ja, sagte Papst Franziskus bei einem Treffen mit Schweizergardisten: Er lehre nämlich Werte, die in der heutigen Welt umso wichtiger seien. Anlass der Audienz war die anstehende Vereidigung neuer Rekruten.

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Anlässlich der Vereidigung neuer Schweizergardisten hat Papst Franziskus den Soldatendienst als Schule der Toleranz gelobt. Der Kasernenalltag lehre Werte wie Dialog und Treue, aber auch "Respekt vor den Eigenheiten und Vorstellungen anderer", sagte er bei einem Treffen mit Gardisten am Samstag im Vatikan.

Am 6. Mai, dem traditionellen Vereidigungsdatum der Schweizergarde, legen 23 Rekruten ihren Dienstschwur ab. Zu dem Anlass hatte der Schweizer Bundesrat Ignazio Cassis, Leiter des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, ebenfalls Samstag eine eigene Audienz beim Papst.

Durch Militärdienst Vielfalt als Reichtum erkennen

Franziskus sagte weiter, die Militärausbildung helfe, "in der kulturellen, religiösen und sozialen Vielfalt menschlichen Reichtum und nicht eine Bedrohung zu erkennen". Dies sei umso wichtiger in einer Welt, die wie nie zuvor "ungeheure Bewegungen von Völkern und Menschen auf der Suche nach Sicherheit und einem würdigen Leben" sehe.

Die Schweizergarde existiert seit 1506. Auf Ersuchen von Papst Julius II. (1503–1513) waren 1505 in Luzern und Zürich die ersten Söldner zu seiner Bewachung rekrutiert worden. Das Datum der jährlichen Vereidigung erinnert an die Plünderung Roms durch die Landsknechte Kaiser Karls V., den sogenannten Sacco di Roma, am 6. Mai 1527. Damals fielen 147 Soldaten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII. (1523–1534). Die meisten Rekruten verpflichten sich heute für eine zweijährige Dienstzeit. (mal/KNA)