Andere Fragen seien für deutsche Kirche entscheidend

Kasper: Brauchen keine neuen Debatten über Zölibat und Sexualmoral

Veröffentlicht am 22.02.2019 um 12:31 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Bild: © KNA

Freiburg ‐ Die Themen Zölibat und kirchliche Sexualmoral sind derzeit in aller Munde. Laut Kardinal Walter Kasper braucht es jedoch keine weiteren Debatten zu den altbekannten Streitfragen. Etwas anderes sei für die deutsche Kirche viel entscheidender.

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Kardinal Walter Kasper hält nichts von neuen Debatten über Zölibat und Sexualmoral. Es bringe nichts, diese altbekannten Streitfragen noch einmal aufzuwerfen, sagte Kasper der in Freiburg erscheinenden Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (März). Wichtiger für die deutsche Kirche sei geistliche Erneuerung: "Glaubensfreude entfachen, das Evangelium verkünden und leben, Glaube, Hoffnung, Liebe wachsen lassen, das muss doch der erste Schritt sein."

Kasper forderte, beispielsweise müssten die seelsorgliche Begleitung von Eltern oder die Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung viel stärker in den Blick kommen. "Wir müssen den Menschen helfen, den Sinn des Lebens zu finden. Von Christus her!", sagte der Kardinal.

er frühere Kurienkardinal das "Glaubensmanifest" von Kardinal Gerhard Ludwig Müller scharf kritisiert. Dieses enthalte zwar viele Sätze, die jeder Katholik "nur bejahen könne". Andererseits biete es "halbe Wahrheiten", allzu "pauschale Aussagen" oder nur "private theologische Überzeugung", so Kasper in einer eigenen Erklärung. (tmg/KNA)