Kasper: Brauchen keine neuen Debatten über Zölibat und Sexualmoral

Kardinal Walter Kasper hält nichts von neuen Debatten über Zölibat und Sexualmoral. Es bringe nichts, diese altbekannten Streitfragen noch einmal aufzuwerfen, sagte Kasper der in Freiburg erscheinenden Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (März). Wichtiger für die deutsche Kirche sei geistliche Erneuerung: "Glaubensfreude entfachen, das Evangelium verkünden und leben, Glaube, Hoffnung, Liebe wachsen lassen, das muss doch der erste Schritt sein."
Kasper forderte, beispielsweise müssten die seelsorgliche Begleitung von Eltern oder die Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung viel stärker in den Blick kommen. "Wir müssen den Menschen helfen, den Sinn des Lebens zu finden. Von Christus her!", sagte der Kardinal.
Zuletzt hatte der frühere Kurienkardinal das "Glaubensmanifest" von Kardinal Gerhard Ludwig Müller scharf kritisiert. Dieses enthalte zwar viele Sätze, die jeder Katholik "nur bejahen könne". Andererseits biete es "halbe Wahrheiten", allzu "pauschale Aussagen" oder nur "private theologische Überzeugung", so Kasper in einer eigenen Erklärung. (tmg/KNA)