Kramp-Karrenbauer gegen Homo-Ehe
Die Ministerpräsidentin sieht weitreichende Folgen: "Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen", mahnte Kramp-Karrenbauer.
CDU uneins über "Homo-Ehe"
Bestehende Diskriminierungen zwischen Ehe und Lebenspartnerschaft müssten aber abgebaut werden. "Am Ende dieses Prozesses werden wir uns wahrscheinlich auch mit der Frage nach der Volladoption befassen müssen." Diese lehne sie ab, sagte Kramp-Karrenbauer. Seit Jahren heiße es, dass für die Entwicklung von Kindern Vater und Mutter die beste Konstellation sei. "Gerade diese Frage dürfen wir nicht daran festmachen, ob sich jemand diskriminiert fühlt oder nicht - sondern allein am Kindeswohl."
Unterdessen forderte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn seine Partei auf, den Kampf um die gleichberechtigte Ehe als Sieg des konservativen Kulturkampfes zu feiern. "Was gibt es denn bürgerlicheres und bodenständigeres als das Versprechen zweier Menschen, dauerhaft verbindlich füreinander einzustehen?", sagte er der "Leipziger Volkszeitung". Zugleich warb Spahn für mehr Toleranz in der Debatte. "Man darf nicht jeden, der dagegen ist, gleich mit der Keule 'homophob' oder 'rechtsaußen' attackieren."
"Bild": Große Mehrheit für Homo-Ehe
Drittel der Deutschen befürworten nach einer Umfrage im Auftrag der "Bild"-Zeitung die Homo-Ehe. Von 2.168 Befragten sprachen sich 65 Prozent für sie aus, während 26 Prozent dagegen waren. Dennoch vertraten 71 Prozent der Befragten die Ansicht, dass es für die Entwicklung eines Kindes am besten wäre, wenn es mit Mutter und Vater aufwächst. 19 Prozent waren in der INSA-Umfrage gegenteiliger Meinung. Generell meinten 51 Prozent der Deutschen, dass Homosexuelle in Deutschland benachteiligt würden. 33 Prozent sahen keine Benachteiligung. (luk/dpa/KNA)