Kroatische Kirche kritisiert politisches Chaos
Die Partei habe damit "Kroatien einen riesigen Schaden zugefügt", heißt es in der Zeitung. Die HDZ will den parteilosen Regierungschef Tihomir Oreskovic schon nach knapp fünf Monaten stürzen. Der lehnt das aber trotz fehlender Unterstützung im Parlament ab. Der Juniorpartner in der Regierung, die neue Reformpartei Most (Brücke), hatte den Rücktritt des HDZ-Vorsitzenden Tomislav Karamarko wegen Korruption verlangt, der auch einer der beiden stellvertretenden Regierungschefs ist.
Im Gegenzug fordert die HDZ den Rücktritt des Most-Führers Bozo Petrov, der zweiter Vize-Ministerpräsident ist, wegen Unfähigkeit. Die sozialdemokratische Opposition (SDP) verlangt die Auflösung des Sabor (Parlaments) und Neuwahlen. Keine der Streitparteien besitzt aber die notwendige Mehrheit von 76 Abgeordneten, um ihre Position durchzusetzen.
Kirchenzeitung: Parteichef soll Regierung verlassen
Die HDZ wird von der Kirchenzeitung schärfer denn je kritisiert, weil sie ihrem "Führer" Karamarko widerspruchslos gefolgt sei, der seine privaten Interessen über die Partei- und Staatsinteressen stelle: "Keine Partei darf die Geisel einer einzelnen Person sein." Am besten für das kleine Adrialand sei die Weiterführung der bisherigen Koalitionsregierung, "aber ohne diejenigen, die nur für ihre Interessen arbeiten", heißt es in Anspielung auf Karamarko. (KNA)