800 Stipendiaten und Gäste begehen Jubiläum der Bischöflichen Begabtenförderung

Marx würdigt Cusanuswerk zum 60. Gründungstag

Veröffentlicht am 22.05.2016 um 14:50 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Reinhard Marx im Porträt
Bild: © KNA
Hochschule

Geseke ‐ 800 Stipendiaten und zahlreiche Gäste feierten den 60. Gründungstag der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk. Der DBK-Vorsitzende Marx ermutigte die Cusaner, den Glauben überzeugend zu leben.

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Es sorge ihn, so der Kardinal weiter, dass sich Stimmen weltweit mehrten, die Religion eher für das Problem in der Welt hielten als sie als Teil der Lösung zu sehen. "Der nächste Wahlkampf wird unter anderem um die Themen Identität und Sicherheit stattfinden. Wir müssen aufpassen, dass Religion nicht für diese Themen missbraucht oder instrumentalisiert wird", warnte Marx.

Lammert: Mehr Anstrengung im Bereich Ökumene

Bundestagspräsident Norbert Lammert, selbst ehemaliger Stipendiat des Cusanuswerks, forderte verstärkte Anstrengungen im Bereich der Ökumene. "Die Kirchenspaltung ist und bleibt inakzeptabel, besonders wenn es Stimmen gibt, die sagen, dass das Trennende wichtiger ist als das Verbindende." Hier brauche es einen Aufbruch, vergleichbar mit der Entstehung der Europäischen Union, die Lammert als historisch einzigartiges Friedens- und Freiheitsprojekt würdigte.

Linktipp: Katholisch, begabt, gefördert

Wer sich durch das katholische Cusanuswerk fördern lässt, bekommt nicht nur eine Summe in Höhe des BaföG-Satzes, sondern auch eine monatliche "Studienkostenpauschale". Doch das Finanzielle ist nur eine Komponente.

Der frühere Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof empfahl der Kirche, den Dialog weiter zu fördern. "Weniger vordenken, mehr verstehen", so das Credo des Vorstandsvorsitzenden des Cusanuswerks. Er sehe eine der wesentlichen Aufgaben der Kirche darin, "humanitäre Aufklärung" zu leisten.

Dank an die deutschen Bischöfe

Der Direktor des Cusanuswerks, Georg Braungart, dankte den deutschen Bischöfen für die intellektuelle und spirituelle Förderung junger Menschen. "Sie übernehmen Verantwortung in Kirche und Gesellschaft. So wirkt das Cusanuswerk für die katholische Kirche in Deutschland mit großer Nachhaltigkeit in alle Bereiche des Gemeinwesens hinein."

Der Münsteraner Weihbischof Christoph Hegge, in der Deutschen Bischofskonferenz für das Cusanuswerk verantwortlich, würdigte das Angebot der Stiftung. Seit der Gründung 1956 hat das Werk nach eigenen Angaben rund 8.000 Studierende gefördert. "Damit hat das Cusanuswerk junge Menschen in die Lage versetzt, in verantwortlichen Positionen die Gesellschaft aus dem katholischen Glauben heraus mit zu gestalten und zu prägen", so Hegge. (KNA)