Italienische Bischofskonferenz: Haben keinen Brief erhalten

Missbrauch: Opfer warten auf Gespräch mit Bischöfen

Veröffentlicht am 20.01.2019 um 10:52 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Weltweit sind die Bischöfe aufgerufen, sich vor dem Missbrauchsgipfel im Vatikan mit Opfern zu treffen. In Italien habe sich eine Opferinitiative bislang vergeblich an die Bischofskonferenz gewandt. Doch diese bestreitet, eine Anfrage erhalten zu haben.

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Missbrauchsopfer in Italien warten offenbar seit längerem auf ein Gespräch mit den katholischen Bischöfen des Landes. Ein vor vier Wochen an den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz Kardinal Gualtiero Bassetti gerichtetes Schreiben mit Bitte um ein Treffen sei bislang unbeantwortet geblieben, berichtete die italienische Tageszeitung "Messaggero" am Wochenende unter Berufung auf die Initiative "L'abuso".

Die Vereinigung wirft den Bischöfen Untätigkeit bei der Opferentschädigung vor. "L'abuso" verzeichnete nach eigenen Angaben in der Kirche 300 Fälle sexuellen Missbrauchs in den vergangenen 15 Jahren.

Italienische Bischofskonferenz weist Berichte zurück

Die Italienische Bischofskonferenz hat inzwischen die Berichte über einen Brief von Missbrauchsopfern an die Bischöfe zurückgewiesen. Er wisse nichts von einem solchen Schreiben, teilte Sprecher Ivan Maffeis der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag mit. "Wer gehört werden will, wendet sich üblicherweise an den zuständigen Bischof des Bistums", so Maffeis.

Die Italienische Bischofskonferenz wollte zum weltweiten Bischofstreffen zu Missbrauch und Prävention im Februar Zahlen vorlegen. Sie kündigte zudem ein Treffen von Vertretern mit von Missbrauch Betroffenen im Februar und März an. Papst Franziskus hatte mit Blick auf das Spitzentreffen vom 21. bis 24. Februar die Bischöfe weltweit aufgerufen, Opfer anzuhören. (mal/KNA)

Aktualisiert um die Stellungnahme der Italienischen Bischofskonferenz am 20.01.2019 um 16.32 Uhr. (mal)