Diözese bestürzt über hasserfüllte Reaktionen auf Twitter-Nachricht

Mohammed-Zitat: Bistum Osnabrück erntet Shitstorm

Veröffentlicht am 30.08.2018 um 13:33 Uhr – Lesedauer: 
Social-Media-Kanäle auf einem Smartphone.
Bild: © KNA
Soziale Medien

Osnabrück ‐ Teils hassererfüllte Reaktionen hat das Bistum Osnabrück mit einem Tweet ausgelöst. Es handelte sich um die gestrige Ausgabe der geistlichen Tagesbotschaft. Den Kritikern passte die Quelle nicht.

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Das katholische Bistum Osnabrück hat mit Unverständnis auf einen Shitstorm nach einem Mohammed-Zitat auf seiner "Twitter"-Seite reagiert. Es sei traurig, "dass allein der Name Mohammed als Quelle des Zitats zu solchen zum Teil hasserfüllten Reaktionen" führe, sagte Bistumssprecher Hermann Haarmann am Donnerstag in Osnabrück.

Herabwürdigene Kritik

Das Bistum hatte am Mittwoch als Tagesbotschaft über Twitter den Satz verbreitet: "Der Mensch hat Begleiter unmittelbar vor oder hinter sich, die ihn behüten im Auftrage Gottes. Mohammed." Bis Donnerstagmittag waren darauf knapp 200 Reaktionen eingegangen, in denen teils in ironischer, teils in herabwürdigender Art Kritik geübt wird.

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So heißt es in den Retweets: "Nimmt das Bistum Osnabrück den Islam an? Sehr schön! Allahu Akbar!" oder "Die heutige Tagesbotschaft des Bistums Osnabrück wurde verfasst um 00.48 Uhr, so früh, das war noch ehe der Hahn dreimal krähen konnte...". Andere fragen nur "Was ist da los im Bistum Osnabrück?", oder äußern sich besorgt: "Kann die christliche Botschaft den Menschen nicht mehr ansprechen?". Andere Antworten seien unflätig, hieß es.

Haarmann: Entscheidend ist der Inhalt

Laut Haarmann kommen die Zitate für die tägliche Botschaft des Bistums nicht nur aus der Bibel, sondern immer wieder auch aus anderen Quellen. Entscheidend sei der Inhalt. Deshalb könnten die Zitate auch von Schriftstellern, Gelehrten, Schauspielern, Politikern oder anderen mehr oder weniger bekannten Personen stammen, "auch aus anderen Religionen und Konfessionen".

Am Donnerstag twitterte das Bistum die Tagesbotschaft: "Ich strecke meine Hände zu #Gott aus, dass er mich halte, so wie die Feder, frei von aller Schwere, vom Winde getragen fliegt." Sie stammt von der deutschen Ordensfrau und Heiligen Hildegard von Bingen (1098-1179). Reaktionen gibt es bislang keine. (KNA)