"Loyalitätsverpflichtungen" für den kirchlichen Dienst müssen überdacht werden

Münchner Generalvikar: Homosexuelle leisten gute Arbeit in der Kirche

Veröffentlicht am 17.03.2019 um 14:45 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Soll man Homosexuelle, die sich in der Kirche einbringen wollen, vor den Kopf stoßen? Nein, findet der Münchner Generalvikar Peter Beer. Sie leisten nämlich in vielen kirchlichen Berufsfeldern einen wertvollen Beitrag – auch als Priester.

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Der Münchner Generalvikar Peter Beer hat das Engagement homosexueller Menschen in der Kirche gewürdigt. Als Priester, in anderen Berufsfeldern und als Ehrenamtliche leisten sie gute Arbeit, sagte er am Samstag bei der Vollversammlung des Diözesanrats der Erzdiözese München und Freising in Oberschleißheim.

Die Kirche müsse sich überlegen, wie sie mit diesen Menschen umgehen wolle, "die bei der Kirche sind, sich engagieren, sich einbringen, bei denen wir aber so tun, als gebe es sie nicht", betonte Beer. Das koste nämlich Glaubwürdigkeit. "Man muss das benennen können, sonst verlieren wir Menschen, die sich sehr stark identifizieren, die sich einbringen wollen." Es mache ihn traurig, wenn Gläubige ihm davon berichten, dass sie ihre sexuelle Orientierung verstecken müssten, weil sie Angst vor Nachteilen hätten.

Mit Blick auf auch personell immer geringer werdende Ressourcen bestehe die Herausforderung für die Kirche darin, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. "Es kommt keiner mehr in den kirchlichen Dienst, wenn wir Loyalitätsverpflichtungen haben, die als willkürlich erlebt werden", sagte Beer. Auf Landes- und Bundesebene werde bereits an einem neuen kirchlichen Arbeitsrecht gearbeitet. Leitgedanke müsste dabei sein, welche Ressourcen Menschen in den kirchlichen Dienst einbringen könnten, nicht umgekehrt, betonte der Münchner Generalvikar. (mal)