Nach "Erweckungswunder": Geistliche zeigen Pastor an
Alph Lukau droht weiteres Ungemach: Der Pastor der christlichen Freikirche "Alleluia Ministries International", der wegen einer angeblichen Totenerweckung in Südafrika unter Beschuss steht, wurde von mehreren Kirchenvertretern bei der Polizei im Johannesburger Stadtteil Sandton angezeigt, wie die nigerianische Online-Plattform "legit.ng" (Montag) berichtet. Demnach fordern die Geistlichen vom selbsternannten Propheten, sein angebliches Wunder der Öffentlichkeit zu erklären.
Vor mehreren Tagen hatte ein Video in den sozialen Netzwerken weltweit für Aufsehen gesorgt. Darin ist zu sehen, wie Alph Lukau vor etwa hundert Zuschauern einen angeblich Toten wieder zum Leben erweckt. Lukau umrundete den Sarg und betete dabei lautstark. Dann winkte er der vermeintlichen Leiche aufgeregt zu und rief ihren Namen. Unter "Jesus"-Rufen des Publikums befahl der Pastor dem Toten, aufzuwachen. Dieser erhob sich daraufhin aus dem Sarg.
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Geistliche anderer Denominationen werfen Lukau vor, das Wunder inszeniert zu haben und somit das Christentum in Verruf zu bringen. "Du sollst den Namen Gottes, deines Herrn, nicht missbrauchen. Dieser Alph tut genau das", sagte ein Vertreter des "Council of African Instituted Churches" gegenüber der südafrikanischen Nachrichtenseite "Eyewitness News". Die Organisation habe grundsätzlich nichts gegen Lukaus Freikirche, "aber ein Einzelner, der glaubt, er stehe über Gott, muss mit den Konsequenzen des südafrikanischen Gesetzes rechnen". Mittlerweile haben sich auch die "Alleluia Ministries" von dem Vorfall distanziert. In einer Erklärung heißt es, dass sie weder mit der Leichenbestattung noch mit irgendeiner falschen Darstellung in Verbindung stehe.
Bestatter: Unser Ruf hat Schaden genommen
Alph Lukau hat bereits Ärger mit dem Bestattungsunternehmen, dass die "erweckte" Leiche aufgebahrt hatte. Dieses erstattete bereits Anzeige gegen den Pastor, weil der gute Ruf des Unternehmens durch das vermeintliche "Wunder" Schaden genommen habe.
Vergangene Woche schaltete sich auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa in die Diskussion um die "Totenerweckung" ein. Geistliche, die Derartiges inszenieren, "machen komplett schockierende Dinge, indem sie behaupten, jemand sei von den Toten erwacht, und damit versuchen, die ganze Nation zu täuschen", zitierten Medien das Staatsoberhaupt. "Damit bringen sie den Namen Gottes, des Herrn, und der Kirchen in Verruf."
In Südafrika sorgten selbsternannte "Propheten" in den vergangenen Jahren wiederholt für Negativ-Schlagzeilen. Die Regierung diskutiert nun über eine Regulierung des Religionssektors. (mal)