Papst und Religionsführer verurteilen Menschenhandel

Nein zur Sklaverei

Veröffentlicht am 02.12.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Menschenrechte

Rom ‐ Spitzenvertreter großer Religionen haben am Dienstag mit Papst Franziskus eine Erklärung zum Kampf gegen Menschenhandel unterzeichnet. Wie das "Global Freedom Network" mitteilte, reisten hierzu mehrere Glaubensführer nach Rom an.

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Unter anderen wollen der Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed al-Tayyeb, das Ehrenoberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby, sowie der britische Oberrabbiner David Rosen kommen. Der Buddhismus wird durch den obersten buddhistischen Priester von Malaysia, Datuk K Sri Dhammaratana, vertreten. "Keine Sklaven mehr. Wir sind alle Brüder und Schwestern", schrieb der Papst auf Twitter.

Anlass der Unterzeichnung ist der Welttag zur Abschaffung der Sklaverei, der am Dienstag weltweit begangen wird. Mit der Erklärung wollten die zwölf Religionsführer ins Bewusstsein rufen, dass Menschenhandel, Zwangsarbeit, Zwangsprostituion und Organhandel moderne Formen der Sklaverei und ein "Verbrechen gegen die Menschheit" seien. Als solches müsse es von allen Nationen anerkannt werden, heißt es in der Mitteilung.

Aufruf an alle religiösen Menschen

Die Religionsführer bekräftigen damit ihr Engagement, "Mitglieder aller Glaubensgemeinschaften und Menschen guten Willens in aller Welt zu spirituellen und praktischen Aktionen aufzurufen". Ziel sei es, "die moderne Sklaverei weltweit bis 2020 und für alle Zeiten abzuschaffen". Es sei das erste Mal, dass Religionsführer eine solche Erklärung unterschreiben.

Der Kampf gegen den Menschenhandel ist ein besonderes Anliegen von Papst Franziskus. Das "Global Freedom Network" war im März gemeinsam vom Vatikan, der Al-Azhar-Universität, der anglikanischen Gemeinschaft und einer australischen Stiftung gegründet worden. (luk/KNA)

Stichwort: Tag zur Abschaffung der Sklaverei

Sklaverei gibt es bis heute als Zwangsarbeit von Erwachsenen und Kindern im Bergbau, in der Landwirtschaft oder im Haushalt. Sie ist oft mit sexueller Ausbeutung verbunden. Laut Internationaler Arbeitsorganisation ILO leben 21 Millionen Menschen unter Missachtung ihrer Grundrechte in Sklaverei, Hilfsorganisationen schätzen die Zahl auf 35 Millionen. Laut Global Slavery Index gibt es nach absoluten Zahlen die meisten Sklaven in Indien und China. Mauretanien, Usbekistan, Haiti und Katar sind die Länder, in den Sklaverei am weitesten verbreitet ist. Die Vereinten Nationen machten 2002 den 2. Dezember zum Tag für die Abschaffung der Sklaverei. (dpa)