Britischer Kardinal ruft Priester zur Zelebration zum Volk auf

Nichols wendet sich gegen Sarah

Veröffentlicht am 11.07.2016 um 13:40 Uhr – Lesedauer: 
Der britische Kardinal Vincent Nichols bei einer Pressekonferenz im Vatikan
Bild: © KNA
Liturgie

London ‐ Der britische Kardinal Vincent Nichols wendet sich gegen seinen Amtsbruder Robert Sarah: In einem Brief gab Nichols den Priestern seines Bistums einen klaren Hinweis, wie sie die Messe feiern sollten.

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Das Schreiben von Nichols sei den Diözesanpriestern des Bistums Westminster wenige Tage nach einem Vortrag von Kurienkardinal Robert Sarah zugegangen, wie es im Bericht weiter heißt. Sarah hatte in einer Rede bei einer liturgischen Tagung in London Anfang Juli alle katholischen Priester dazu aufgerufen, beginnend mit dem Advent dieses Jahres wieder nach Osten gewandt zu zelebrieren.

Nichols habe nun daran erinnert, dass die Grundordnung des Römischen Messbuchs in der Regel die Zelebration dem Volk zugewandt vorsieht. Zwar habe die heute von Sarah geleitete Gottesdienst-Kongregation bereits im Jahr 2009 festgestellt, dass die Feier nach Osten legitim sei. Zugleich habe die Kongregation aber die dem Volk zugewandte Messfeier als angemessenere Form bekräftigt. In seinem Brief betonte Nichols laut dem Bericht zudem, dass die Liturgie nicht der Ort sei, persönliche Vorlieben oder Geschmack zum Ausdruck zu bringen. (kim)

Linktipp: Sarah: Ab Advent nach Osten zelebrieren

Es sei sehr wichtig, so bald und wann immer möglich den Gottesdienst "ad orientem" zu feiern, forderte Kardinal Sarah. Außerdem kündigte er an, die Liturgiereform des Konzils zu überarbeiten.