Nach Veröffentlichung der Missbrauchsstudie

Opferinitiative fordert mehr Anstrengungen bei Aufklärung

Veröffentlicht am 14.10.2018 um 12:15 Uhr – Lesedauer: 

"Die Bischöfe fahren diese Kirche an die Wand": Der Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, bewertet die bisherige Aufklärung von Missbrauchsfällen in der Kirche kritisch.

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Die Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" fordert mehr Anstrengungen zur Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Die Kirche habe als Institution "nie ein Interesse" daran gehabt, "alle Opfer zu erfassen", sagte der Sprecher der Initiative, Matthias Katsch, dem "Tagesspiegel" (Sonntag). Die Kirche habe "das Verbrechen des Kindesmissbrauchs gar nicht wahrgenommen, sondern hatte vielmehr den Verstoß des Klerikers gegen sein Zölibat-Versprechen im Blick". Im Kirchenrecht sei das bis heute so.

Katsch fügte hinzu, "offensichtlich" wollten sich die Bischöfe beim Thema Missbrauch "sehr viel Zeit" lassen. "Das ist sehr wenig angesichts der Bestürzung, die sie zuvor gezeigt haben". Auch seien einige Bereiche der Kirche bislang nicht untersucht worden. "Die Bischöfe fahren diese Kirche an die Wand", so Katsch. (KNA)